Gazeta PROFIL 2020 – 2021

Die pandemischen Jahre auf dem Brückenplatz – ein Rückblick

Wer erinnert sich noch daran, dass in der alten Sporthalle des Brückenplatzes Fußballturniere stattfanden und große Feste gefeiert wurden? Auf der Facebookseite „Brücken Plac Mostowy“ lässt sich das gut nachvollziehen.

Noch im Februar 2020 gab es einen Workshop in African Dance mit Bijou Camara Diaka. Für den 11. März war ein Brückenplatztag geplant. Wir hatten viel Spaß dabei, Fotos mit unseren verschiedenen Angeboten zu inszenieren.

Am 14. März mussten wir aufgrund des ersten Lockdowns alle geplanten Veranstaltungen absagen. Wer erinnert sich noch an die Idee, vom Balkon aus Musik für Alle zu machen? Piya und Majeed liehen sich unsere große Aktivbox, spielten von ihrem Balkon aus Musik und luden die Nachbarschaft dazu ein, ihre Fenster zu öffnen.

Die Gazeta PROFIL erscheint dieses das erste Mal als Online-Zeitung, was in gewisser Weise auch eine Folge der Pandemie ist, die dazu geführt hat, dass der Brückenplatz viele Kommunikationsformen und Präsentationen ins Internet verlegt hat.

Nachbarschaftshilfe und Umstrukturierung

Am 23. März formulierten wir unser erstes Angebot zur Nachbarschaftshilfe: Einkäufe für Bedürftige, mit dem Hund Gassi gehen… hier der Originaltext:

 

Słubfurter Nachbarschaftshilfe in der „Corona-Krise“

Die Gemeinschaft vom „Brückenplatz | Plac Mostowy“ bietet Hilfe an!!! Einkäufe für Bedürftige (im Supermarkt oder der Apotheke), mit dem Hund gassi gehen, Kinder betreuen, digitale oder telefonische Überbrückung von Einsamkeit…etc.

Die momentane Situation ist eine große Herausforderung die in jede Familie hineinreicht. Auf der einen Seite suchen viele Menschen Lösungen für ihre aktuellen Sorgen und Nöte und auf der anderen Seite gibt es viele Menschen die freiwillig und uneigennützig helfen wollen.

Nehmen Sie Kontakt mit uns auf.

Es erschien ein Artikel in der Märkischen Oderzeitung:

https://www.moz.de/lokales/frankfurt-oder/solidaritaet-nachbarschafts-initiativen-helfen-frankfurtern-durch-die-corona-krise-49379620.html?utm_source=dlvr.it&utm_medium=facebook&fbclid=IwAR2Gm3KBir1w43v28sRNqCNXNopDEqcEKEm_WCXtN_z8GVTGyK8bqhpCDv4

Michael Kurzwelly, 25.03.2020

https://fb.watch/c9kLsO1jCE/

Heiderose Päch, 26.03.2020

https://fb.watch/c9l72U0FmJ/

African Dance mit Bijou Camara Diaka

https://fb.watch/c9osRNp3Q1/

Puppenworkshop mit Dorothée Jung

https://fb.watch/c9ob7O85ep/

Ein polnischer Zungenbrecher zu Ostern mit Michael Kurzwelly

https://fb.watch/c9okwI_tPC/

Video Maskenausgabe

https://fb.watch/c9pBkjmcmx/

Heidi gründete zusammen mit 8 Frauen die Gesichtsmaskenmanufaktur. Wir versuchten uns in online Tanzkursen und Yogaunterricht. Wir luden zum individuellen Gärtnern auf den Brückenplatz ein.
Die kostenlose Rechtsberatung von Dieter Bollmann und Nasim Sharafi wurde ins Internet verlegt. Wir entschieden uns, dienstags und freitags die selbstgenähten Gesichtsmasken vor unserer Halle kostenlos abzugeben. Als dann die Warteschlangen über hundert Meter bis zur Oderpromenade reichten, verlegten wir die Maskenausgabe in die Sporthalle. In Abständen von 1,5 Metern klebten wir Streifen auf den Boden, die teilweise bis heute noch zu sehen sind. So konnten die Leute sich rund um die Halle anstellen, ohne dem Wetter ausgesetzt zu sein. Auf diese Idee folgte die nächste. Wir kombinierten Die Maskenausgabe mit einer Informationsveranstaltung über den muslimischen Fastenmonat Ramadan. Während die Menschen in der Schlange standen, bekamen sie an verschiedenen Stationen afghanische und syrische Süßigkeiten, Infozettel, Musikeinlagen und dann eine Maske, genäht mit afrikanischen Stoffen. Als nächstes verlegten wir den FreeShop aus einer der beiden ehemaligen Umkleiden in die Halle. Kurz darauf folgte ein Umzug des Repaircafés.

Brückenplatz-Blog von Michael Kurzwelly

https://fb.watch/c9tcRf7Rzl/

Feier der Gesichtsmaskenmanufaktur im Mai 2020

https://fb.watch/c9tPxjzpfV/

Artikel auf Telepolis: „Als Polen beschloss, seine Grenzen zu schließen“ Michael Kurzwelly/Olaf Arndt

https://www.heise.de/tp/features/Als-Polen-beschloss-seine-Grenzen-zu-schliessen-4705896.html?fbclid=IwAR2K8gui9wonsx7PmlkGsfyjjvbZdwCpgwYC0IBREZ2aXYTO6852-PzVa18

Theater und Moharam

Ab Juni 2020 entspannte sich die Situation. Workshops konnten wieder stattfinden, FreeShop und Repaircafé waren inzwischen in der Halle fest installiert und gewachsen. In einem Workshop haben wir alte Fotos aus der Kindheit nachgestellt. Es begannen die Proben für das multimediale Stück „Ducken, Verkriechen, Maulhalten!“ mit Thomas Roth und dann insbesondere mit Katja Klemt.
Unsere Gemeinschaft hatte die erste und schwierigste Phase gut überstanden und die Proben zu dem gemeinsamen Stück intensivierten die Kommunikation und Kontakte. Eine heftige Diskussion löste das Aufeinandertreffen der schiitischen Trauerwochen „Moharam“ mit den Proben zum Theaterstück aus. Die afghanische Community war der Meinung, dass in dieser Zeit die Halle zu ihrer Moschee geworden sei und Tanz, Lachen und Gesang seien in dieser Zeit nicht akzeptabel. Im Ergebnis wurde „Moharam“ verkürzt und fand seitdem auch nicht mehr bei uns statt, einerseits pandemiebedingt, andererseits wegen der erneuten Theaterproben 2021.

Zusammenschnitt szenischer Parcours

Faire Interkulturelle Woche 2020

Der September 2020 wurde zu unserem Höhepunkt mit der Fairen Interkulturellen Woche, der Premiere des Szenischen Parcours und dem Fest der Vielfalt. Am 26.09.20, dem Tag des Festes goß es in Strömen. Als der Regen etwas nachließ, begannen wir trotzdem mit den Konzerten. Einige der geplanten Auftritte wurden auf den Herbst und später zum „Sommer in Słubfurt“ 2021 verschoben.

Ankündigung Vortrag Beata Halicka

https://fb.watch/c9wJtecFQ2/

Führung über den Brückenplatz, Michael Kurzwelly

https://fb.watch/c9x1ZkL2nG/

Słubfurter Markt

Auf einer Sitzung des Słubfurter Parlamentes beschlossen wir, den Brückenplatz mit seiner Turnhalle zum „Słubfurter Markt“ zu erklären. Denn ursprünglich war der Marktplatz die Agora, auf der die Demokratie ausgehandelt wurde. Damit war der Weg dahingehend geebnet, in der Turnhalle eine Art Dorf entstehen zu lassen, mit allen bisherigen Aktivitäten, ausser zum Beispiel Hallenfußball und alle anderen Veranstaltungen, die die gesamte Halle benötigen. Der „Słubfurter Markt“ ist seitdem immer mittwochs und samstags von 15:00 – 18:00 geöffnet. Seither haben wir es geschafft, diese beiden Tage regelmäßig und ehrenamtlich zu betreuen.Das für den 31.10.20 geplante Herbstfest mussten wir aufgrund der erneut verschärften Coronaregeln absagen.

Spendensammlungen

Ende Oktober wurde das Słubicer Krankenhaus zu einem reinen Corona-Krankenhaus und war mit dieser Aufgabe überfordert. Deshalb starteten wir zusammen mit anderen Akteuren in Frankfurt und Słubice eine Spendensammlung für die Patienten des Krankenhauses, die bis zum 12. April 2021 andauerte. Unsere mit der Pandemie begonnene Nachbarschaftshilfe setzte sich also zunächst mit der Gesichtsmaskenmanufaktur, dann mit der Spendensammlung für das Krankenhaus und ab Oktober 2021 mit der Sammlung für über Belarus geflüchtete Menschen fort, um sich dann um eine große Spendensammlung für geflüchtete Ukrainerinnen zu erweitern….

Online Formate statt Herbstfest

Das für Ende Oktober 2020 geplante Herbstfest musste pandemiebedingt ausfallen. Stattdessen begannen wir mit unserem Online Stammtisch immer mittwochs abends, um uns zumindest im virtuellen Raum regelmäßig treffen zu können. Das ist bis heute so geblieben und bietet uns die Möglichkeit lockere Gespräche zu führen, aber auch neue Ideen zu schmieden, oder Probleme zu besprechen und zu lösen.
Die beiden Termine im Realraum mittwochs und samstags blieben bestehen. Trotz allem wurde gemeinschaftlich ein Weihnachtsbaum gebastelt, an dem maßgeblich Heidi, Hanka und Elena beteiligt waren. Auch unser geplanter Weihnachtsbasar mit Workshops und unseren Partnern vom Droshkov Theatre musste von 2021 auf 2022 verschoben werden.

Da auch unser geplantes Workshopprogramm nicht im Realraum durchführbar war, gründeten wir „Słubfurt TV“ und stellten als „Nowa Amerika Uniwersytät“ das Workshopprogramm vor, das wir im Herbst nicht mehr durchführen konnten.

Link – Słubfurt TV
https://www.youtube.com/channel/UCUQQBx7wlHCcrq-g4F3j-Xw

Link – Nowa Amerika Uniwersytät
https://youtube.com/playlist?list=PLtGgT_LuqIC-9-fwzcIBvsdxHp3uspC82

Słubfurter Gärten

Zum 06. Mai 2020 luden wir öffentlich zum Gärtnern draussen auf dem Brückenplatz ein. Das war ein Fehler, denn die Polizei tauchte mit mehreren Dienstfahrzeugen auf, weil sie vermuteten, dass sich hier hunderte Menschen treffen würden. Rigoros verboten sie das Treffen, obwohl insgesamt nur 9 Leute gekommen waren. Immerhin haben wir daraus gelernt, solche Treffen in Zeiten des Lockdowns nicht mehr über Facebook anzukündigen. Darüber hinaus rief am gleichen Tag das Grünflächenamt an und fragte, ob wir eine Guerilla-Pflanzaktion in der Innenstadt geplant hätten. Das wäre eigentlich eine gute Idee gewesen, auch wenn sie nicht von der Brückenplatz-Community kam.

Zusammen mit der Europa Universität Viadrina und dem Collegium Collegium Polonicum starteten wir mit einer ersten Infoveranstaltung im Novemer 2020 mit dem Projekt „Słubfurter Gärten“, das die Gärten des Brückenplatzes und andere bereits bestehende Gärten miteinander vernetzt und einen öffentlichen Bürgergarten auf dem Dach des Collegium Polonicum entstehen lässt. Das Projekt zieht sich coronabedingt in die Länge. Die internationalen Studentinnen, die mitwirken sollten, studieren online und nur wenige sind angereist. Viele Akteurinnen unseres Gartens dürfen aufgrund laufender Asylverfahren die Brücke nach Słubice nicht überqueren, aber wir machen weiter.

Sommer in Słubfurt 2021

Auf einer Sitzung des Słubfurter Parlamentes wurde die Idee geboren, bei gelockerten Coronaregeln wieder zu feiern, was uns insbesondere draussen ungefährich erschien. An vier Samstagen gab es ein volles Programm für die ganze Familie. Es traten unter anderem auch die MusikerInnen auf, die aufgrund des Regens auf dem Fest der Vielfalt 2021 nicht spielen konnten. Angeboten wurde auch Bogenschießen, Henna Tatoos, African Hairstyling, eine Hüpfburg und vieles mehr. Auf einem bereitgestellten Grill konnten sich die BesucherInnen Mitgebrachtes braten.

Link – Sommer in Słubfurt 2021, Thomas Strauch
https://www.facebook.com/1347676751/videos/1482300038802754/


Link – Sommer in Słubfurt 2021, Duo aus Rzepin
https://www.facebook.com/1347676751/videos/514185089889542/

Pride in Słubfurt

Im September 2020 fand in Słubfurt der erste Pride statt. Die TeilnehmerInnen kamen aus Poznań, Warszawa, Zielona Góra, Gorzów, Berlin und der ganzen näheren Region. Während der Marsch auf polnischer Seite eine gelungene politische Demonstration gegen die Anti-LGBT-Politik der Regierung war, wurde er auf deutscher Seite freundlich vom Oberbürgermeister und dem Vicestarosta begrüßt, um sich dann in eine ausgelassene Party zu verwandeln, die mit einem Konzert auf dem Brückenplatz endete. Ein zweiter Pride 2021 endete ebenfalls auf dem Brückenplatz und für 2022 ist auch wieder einer geplant. Słubfurt ist bunt geworden.

The Droshkov Theatre

In Zielona Góra gibt es eine Beraterfirma für Revitalisierung. Das Team der MitarbeiterInnen traf sich immer wieder in dem kleinen Dorf Droszków, um gemeinsam Theater, Kabarett und Playbackshos zu machen. Dann beschlossen sie das untere Stockwerk ihrer Firma in ein professionelles kleines Theater umzuwandeln. Sie besuchten uns mit einer kleinen Vorstellung ihrer arbeit und dann luden sie uns zu einem Gegenbesuch ein.Ein zweiter Besuch wurde coronabedingt auf das Frühjahr 2022 verschoben und der zweite Gegenbesuch bei uns steht noch aus.
Für die Community vom Brückenplatz sind solche gemeinschaftsbildende Ausflüge sehr wichtig.

Link – Tanzworkshop Bijou
https://www.facebook.com/1347676751/videos/238179784977302/

https://www.facebook.com/1347676751/videos/359725865822907/

Nachruf auf Heiderose Päch

Wer die verschiedenen Beiträge in den unterschiedlichen Ausgaben der Zeitung PROFIL liest, der wird verstehen, was für eine wichtige Rolle Heidi auf dem Brückenplatz gespielt hat. Im Herbst 2016 kam Heidi zu uns, um Sozialstunden abzuleisten. Zu DDR-Zeiten saß sie in einem der berüchtigsten Gefängnisse des Regimes ein, wegen Republikflucht. Seit der Wende war sie arbeitslos gewesen, und zeitweise dem Alkohol verfallen. Von der Gesellschaft ausgeschlossen, wählte sie sogar die NPD, wie sie in Gesprächen offen zugab. Ich fragte sie damals, was sie denn gerne bei uns machen würde und sie gab Basteln als ihr Hobby an. So begann sie mit syrischen, kamerunischen und afghhanischen Kindern Weihnachtssterne zu basteln. Der Brückenplatz wurde so nicht nur für Heidi ein Ort der Heilung. Sie gab dem Brückenplatz viel zurück, engagierte sich überall und so war es auch kein Wunder, dass sie 2018 zusammen mit Charlotte Tsangueu („mein Charlottchen“) den Ehrenamtspreis der Stadt Frankfurt (Oder) bekam. Sie nannte sich selbst „die Kreativeule vom Brückenplatz“. 2020 nahm sie aktiv als Laiendarstellerin am szenischen Parcours „Ducken, Verkriechen, Maulhalten“ teil und schmückte gemeinsam mit Hanka Billert den Weihnachtsbaum. Bereits im Frühjahr 2021 klagte sie immer häufiger über Kopf- und Rückenschmerzen und aufgrund der Pandemie wurden ihre Arzttermine immer wieder verschoben. Noch bis in den Juli hinein nahm sie an den Theaterproben zu „Dazwischenland“ teil. Als sie endlich eine Einweisung zur Schmerztherapie bekam, wurde Krebs im Endstadion festgestellt und am frühen Morgen des 26. August 2021 ist Heidi von uns gegangen. Bis heute vermissen wir Dich sehr, Heidi.

Afghanistan-Demo 

Vielleicht haben viele Mensche aufgrund der sich überschlagenden weltpolitischen Ereignisse schon wieder vergessen, dass Deutschland und die USA im August 2021 Hals über Kopf Afghanistan verlassen und den Taliban überlassen haben. Dabei wurden viele Afghanen, die für die Bundeswehr gearbeitet hatten, im Stich gelassen, ganz abgesehen von allen Frauen, die nun diskriminiert, von Bildung und politischer Teilhabe, sowie dem öffentlichen Leben ausgeschlossen werden.  Am 12. September 2021 organisierte die in Frankfurt (Oder) lebende afghanische Community eine Demo gegen die Anerkennung der Talibanregierung durch die Weltgemeinschaft! Viele Leute vom Brückenplatz waren dabei.

Faire Interkulturelle Woche 2021

Die Faire Interkulturelle Woche ist ein Gemeinschaftsprojekt des Migrationsnetzwerkes THINK. Eigentlich handelt es sich dabei um fast einen Monat, mit einem sehr umfangreichen Programm in der ganzen Stadt. Hier werden nur einige der Veranstaltungen aufgeführt, die auf dem Brückenplatz stattfanden und die Słubfurter Community betrafen.
Die Macht der Gefühle: arm und reich

Was bedeutet es eigentlich, Reich oder Arm zu sein? In unserer gegenwärtigen Gesellschaft werden Wohlstand und Armut überwiegend materiell definiert. Aber reicht das? Konsum aktiviert zwar unser Belohnungssystem, aber macht uns das wirklich auf Dauer glücklich? Oder  gibt es andere Formen inneren Reichtums, die möglicherweise auch wichtig sind? Vivian Dittmar hat in ihrem aktuellen Buch „Echter Wohlstand” neue Ansätze von Wohlstand zur Debatte gestellt – Zeitwohlstand, Beziehungswohlstand, Kreativitätswohlstand, spiritueller und ökologischer Wohlstand schlägt sie als Richtungswechsel in der Wohlstandsbetrachtung vor.

Darüber haben wir diskutiert: Wer ist reich, wer ist arm? Wann fühle ich mich reich, wann arm? Was sind meine Maßstäbe und was die der Gesellschaft?

Bei einer Fotosession wurde jeweils abgebildet, womit sich die Person reich fühlt. Weitere Fotosessions fanden auf dem Brückenplatz mit weiteren Protagonisten statt.

Die Fotoausstellung wurde an der Aussenwand der Turnhalle des Brückenplatzes angebracht. Sie wurde im Rahmen des Festes der Vielfalt feierlich eröffnet.

 

Fest der Vielfalt

Der Kurator und Moderator der Bühnenshow war Ros The Boss. Ansonsten beteiligten sich an der Organisation viele verschiedene Akteure des Netzwerkes THINK. Für Kinder und Jugendliche gab es eine Hüpfburg, einen Graffitti Workshop, Henna-Tatoos und vieles mehr. Neben kulinarischen Kostproben aus verschiedenen Kulturen gab es ein buntes Konzert- und Workshopprogramm auf und vor der Bühne.  

Theaterstück „Dazwischenland“

Die Probenarbeit begann am 7.04.21 mit einer Konzeptionsprobe mit den DarstellerInnen Heidi, Richard, Fatemeh, Bijou, Wojtek, Dorothée, Mohammad sowie Roksana und Wolfram als Darsteller und Musiker, dem Dramaturgen Matthias Wolf, dem Assistenzregisseur Matthias Hille, Michael Kurzwelly als Projektleiter Brückenplatz sowie Regisseur Thomas Roth.

Vereinbart wurde mit dem Ensemble eine theatralische Reise zu unternehmen, dabei zu untersuchen, was sie aus ihrer Flucht nach Europa mit genommen haben und welchen Einfluss diese Prägungen auf ihre Wunschvorstellungen von der neuen Heimat haben.

Von den ersten Proben an, spielte Bewegungstraining mit Matthias Hille und der Tänzerin Bijou eine große Rolle. Ein wacher Körper bringt gute Ideen hervor.

In der Regel haben wir in einem langen Prozess zweimal in der Woche jeweils 4 Stunden probiert, 2 Intensivworkshops an langen. Wochenenden dienten dazu den Fokus auf die sich langsam entwickelnde Geschichte zu lenken. Es entstand ein Boot mit Flüchtenden, die mit den Naturgewalten kämpften und sich an einen Stand retteten. Hier erwartet sie schon eine zwielichtige Gestalt, die sie scheinbar helfend aufnahm, ihnen ein Zelt und ein Multikultifest versprach und einen der Migranten zum Stellvertreter ernannte. Im Verlauf der Inszenierung stellte sich heraus, dass er nur Opfer für Organhandel suchte. Aber die Flüchtenden wehrten sich und flohen in die Wüste. In einem langen Marsch in Angst vor der Grenzpolizei und weiteren dubiosen Schleppern, fanden sie in einer verlassenen Oase die Überbleibsel eines Projekts, das sich um Migranten und Geflüchtete gekümmert hatte – dem Brückenplatz – Plac Mostowy in Słubfurt.

Hier berührte die Inszenierung einen der zentralen Fragen vom Brückenplatz – Plac Mostowy:

Wie geht es weiter? Die Frage ist hochaktuell, denn der Ort Brückenplatz ist durch Baupläne der Stadt Frankfurt/Oder bedroht, auch wenn sie die Lage durch eine Absage des geplanten Investors etwas entspannt hat, bleibt die Frage nach Umzug und Neuorientierung von aktueller Relevanz. Eine Frage die in den drei gut besuchten Vorstellungen (Premiere war zum Fest der Vielfalt 2021) an das Publikum weitergegeben wurde.

 

Kulturabende: Syrien, Polen, Kamerun, Persien

Anfang Oktober 2021 begann wieder die kalte Jahreszeit. Da die Halle unbeheizt ist, wurde die Jurte in der Halle aufgebaut und rundherum mit Bettdecken isoliert. Mit OSB-Platten baute die Gemeinschaft 2 weitere Innenräume im Innenraum: eine Näh- und Frisierwerkstatt und einen multifunktionalen Veranstaltungsraum, beide mit Malerfolie überdacht.
Auf einen Abend zum Thema „Alltag in Syrien“ folgten ein polnischer Abend und ein kamerunischer Abend, gefolgt von einem persischen Frühlingsfest, bei dem die Gäste traditionsgemäß über ein Feuer springen mussten.

Festival und Akademia lAbiRynT

Das Festival organisieren seit 2005 jedes Jahr das Słubicer Kulturhaus mit seiner Galeria OKNO und der Verein Słubfurt e.V. gemeinsam. 2021 kam als dritter Veranstalter das Kleistforum hinzu. In diesem Jahr wurde der Brückenplatz zur Spielwiese für KunststudentInnen aus Dresden, Gdańsk und Łódź, die unter den erstaunten Blicken der Brückenplätzler die ganze Halle vom 22.-24. Oktober in eine große Gesamtinstallation verwandelten.

http://www.labirynt.slubice.eu/

„MORGEN in Brandenburg“ und Kartonworkshop

Da Słubfurt die erste Stadt ist, die aus der Zukunft in die Gegenwart wächst, wurden wir im Rahmen der Zukunftswerkstatt und Ausstellung „MORGEN in Brandenburg“ eingeladen, im Haus der Preussisch Brandenburgischen Geschichte eine Botschaft von Nowa Amerika einzurichten und die Stadt Słubfurt in Karton nachzubauen. Die Kulturpädagogin Pauline Recke führte mit allen Häuslebauern Interviews durch und im Rahmen eines „Maki-Maki“-Workshops wurden die Häuser am 09. März 2022 zum Reden gebracht. Anschließend fand eine öffentliche Sitzung des Słubfurter Parlamentes mit ungefähr 20 Stadtverordneten statt.

Link – Parlamentssitzung
https://vimeo.com/683690007

Link – Artikel taz
https://taz.de/Ausstellung-Morgen-in-Brandenburg/!5833257/

Thema Belarus

Zusammen mit einem Netzwerk vieler Vereine und AktivistInnen, wie „Wir packen’s an“ e.V.,  Offenes MOL, Dziewuchy Berlin und Fundacja Międzynarodowa Inicjatywa Humanitarna organisierte Słubfurt e.V. am 15. Dezember 2021 in Frankfurt (Oder) eine Demonstration mit dem Aufruf „Humanitärer Korridor nach Deutschland JETZT!“, gefolgt von einer Ausstellungseröffnung mit dem Titel „In der Zone der Helfenden. Unterwegs mit Brandenburger Spendentransport ins polnisch-belarusische Grenzgebiet“ der beiden Journalistinnen Peggy Lohse und Nancy Waldmann und einer anschließenden Podiumsdiskussion in der Turnhalle auf dem Brückenplatz. Aus der Einladung:
Tausende Menschen hängen an der polnisch-belarusischen Grenze fest: im Wald, im Schnee – ohne Wasser, ohne Wärme. Die ersten Todesopfer sind bereits auf dem Friedhof der muslimischen Gemeinde Bohoniki beerdigt. Die Sperrzone auf polnischer Seite verbietet humanitären Hilfsteams, Journalist:innen und Jurist:innen den Zutritt, die Versorgung und die Berichterstattung. Zehntausende Uniformierte von Grenzschutz, Armee und Polizei kontrollieren das Gebiet und suchen nach „Illegalen“ im Wald, um diese dann meist wieder nach Belarus zu bringen. Die in der EU eigentlich verbotenen Pushbacks, sind hier staatliche Strategie. Mehrere EU-Staaten unterstützen Warschau in dieser Form der Abschottungspolitik Europas. Hunderte Anwohner:innen sowie Vereine und NGOs vor Ort versuchen dennoch zu helfen, Spenden bekommen sie auch aus Brandenburg. Gleichzeitig sind an der Grenze zu Deutschland die polnischen „Flüchtlingslager“ in Wędrzyn und Krosno überfüllt. Die Menschen dort sind eingesperrt, es fehlt an Dolmetscher:innen, medizinischer Versorgung, Rechtsberatung, Sicherheit für verletzliche Gruppen und Winterkleidung. Auch dort ist die Strategie des Staates: die Lage möglichst unsichtbar halten, indem den Personen Smartphones abgenommen werden, der Zugang für Außenstehende streng eingeschränkt ist.

Im Podiumsgespräch ging es um die Lager in Wędrzyn und Krosno. Von ihren Besuchen vor Ort berichteten: Joanna Liddane (Zieloni, Zielona Góra) Maria Książak (Xenion/Stiftung für Internationale Humanitäre Hilfe), Aldo aus Kamerun und Bernard aus dem Kongo berichteten über ihre Flucht.


Link – Podcast Podiumsdiskussion
https://www.youtube.com/watch?v=TLudCOA49ng&list=PLtGgT_LuqIC-9-fwzcIBvsdxHp3uspC82&index=62&t=94s

Link – MOZ Artikel Spendensammlung Belarus
https://www.moz.de/lokales/frankfurt-oder/fluechtlingshilfe-aktion-viel-resonanz-bei-spendensammlung-in-frankfurt-_oder_-fuer-gefluechtete-an-der-grenze-zwischen-belarus-und-polen-60916881.html?utm_source=dlvr.it&utm_medium=facebook

 

Neuer OrtInterkulturelles Kulturzentrum

Der Brückenplatz befindet sich in einer alten ehemaligen Turnhalle mit dem drum herum gelegenen ehemaligen Hortgelände. Im Mai 2016 konnten wir dorthin umziehen, nachdem wir 2015 den vorherigen Platz an der Stadtbrücke räumen mussten, weil dort ein großes Einkaufszentrum gebaut werden sollte. Auch bei dem neuen Gelände handelt es sich um eine sogenannte Zwischennutzung, solange, bis ein Investor das Gelände kauft, auf dem anschließend ein großes Luxushotel gebaut werden sollte. Es gab sogar schon einen Interessenten, der das Filetgrundstück negen dem Rathaus kaufen wollte. Bereits 2019 sagte man uns, dass wir uns nach einer neuen Bleibe umsehen sollten, da wir Ende des Jahres den Platz räumen müssten. Nach längerer Suche sah es so aus, dass wir zusammen mit anderen Akteuren eine große Halle in der Robert-Havemann-Straße bekommen könnten und wir wurden aufgefordert, ein Konzept und eine Betreiberstruktur für diesen Ort zu entwickeln. Es gründete sich eine Arbeitsgemeinschaft und in mehreren Workshops und auf Sitzungen des Słubfurter Parlamentes wurde ein Konzept entwickelt. Dann aber konnten wir aufgrund zu hoher Auflagen bei einer Umnutzung das Gebäude doch nicht nutzen. Es folgten  weitere Überlegungen, die aber alle scheiterten. Inzwischen wurden fast alle Grundstücke in der Stadtmitte von privaten Investoren aufgekauft. Zuletzt ging es darum, möglicherweise auf einer Freifläche außerhalb der Innenstadt ein Containerdorf aufzubauen. Zum Glück bekamen wir immer wieder Aufschub, bis sich dann im November 2021 der Investor ganz zurückzog.
Auf einer Sitzung des Słubfurter Parlamentes beschlossen wir, nicht mehr länger zu warten. Ab sofort wurde der Brückenplatz zu einem Interkulturellen Kulturzentrum, auf der Basis des bereits bestehenden Konzeptes. Im Laufe der Pandemie hatten sich die einzelnen Module auch räumlich in der Halle etabliert, so dass eigentlich schon alles da war, abgesehen von der Möglichkeit, Hallenfußball zu spielen, oder riesige Feste in der Halle zu feiern.
Aus dem Konzeptpapier:
Seit 2020 hat sich der Brückenplatz zu einem Interkulturellen Kulturzentrum entwickelt, das sich selber als ein Labor gelebter grenzüberschreitender Stadtgestaltung durch die Zivilgesellschaft sieht. Seit dem Frühjahr 2020 hat der Brückenplatz eine aktive solidarische Nachbarschaftshilfe entwickelt. Neben den bereits bestehenden Modulen FreeShop, Repaircafé und der Nähwerkstatt begannen wir zunächst, tausende Corona-Masken aus afrikanischen Stoffen zu nähen und für in Quarantäne befindliche Leute einzukaufen. Im Winter 2020-2021 haben wir eine Spendensammlung für das Słubicer Krankenhaus durchgeführt, seit Herbst 2021 bis heute sammeln wir Sach- und Geldspenden

für Geflüchtete aus Belarus und jetzt unterstützen wir auch die Geflüchteten aus der Ukraine. Wir sind davon überzeugt, dass Kultur und Integration besonders auf der Basis einer gelebten Nachbarschaftshilfe gelingen kann. Insbesondere Geflüchtete, Migrantinnen und Langzeitsarbeitslose finden den Weg zu uns, weil ihnen hier zugehört wird und Raum für Selbstentfaltung gegeben wird. Diese Grundstruktur bildet den Humus für verschiedene kulturelle, künstlerische und soziale Projekte, die von einzelnen Akteurinnen vorgeschlagen werden und die dann bei der Umsetzung ihrer Ideen unterstützt werden.
So konnten wir gerade durch die Einschränkungen der Pandemie unsere offene Gemeinschaft stärken. Das Interkulturelle Kulturzentrentrum Brückenplatz befindet sich in einem ständigen Entwicklungsprozess, indem wir quasi als Seismographen auf die aktuellen Herausforderungen und Bedürfnisse reagieren. Neben den bereits genannten Modulen FreeShop, Repaircafé und der Nähwerkstatt gibt es das Begegnungscafé BlaBla, das Garden Claiming im Aussenbereich und ein Gemeinschaftsbüro. Alles andere verändert sich ständig in der Halle. So entstehen durch provisorische Wände Werkstattbereiche, Ausstellungsflächen, Bühnen und Tribünen für Theateraufführungen oder labyrinthische Wege.
Wir sind Mitorganisator der Fairen Interkulturellen Woche und Hauptveranstalter des Festes der Vielfalt, der Słubfurter Sommer lädt zu Picknick, Kleinkonzerten und Familiennachmittagen draussen und drinnen ein, bereichert durch polnische, syrische, kamerunische, persische und afghanische Kulturabende.
Das Interkulturelle Kulturzentrentrum Brückenplatz verknüpft somit Kunst, Kultur, Soziales und Integration. Die Zukunft des Interkulturelln Kulturzentrentrums Brückenplatz im technischen Rathaus oder im Transformationszentrum:
Das Interkulturelle Kulturzentrentrum Brückenplatz hat sich aus der Idee von Zwischennutzung herausentwickelt. Um seinen Herausforderungen und Aufgaben gerecht zu werden, benötigt es eine finanziell bessere Einbindung in die Stadt. Deshalb schlagen wir vor, das Interkulturelle Kulturzentrentrum Brückenplatz baulich und strukturell direkt in die Planungen für den Bau des technischen Rathauses an der Marktostseite einzuplanen. Somit wäre auch gesichert, dass auch nach Dienstschluss der Rathausmitarbeiterinnen noch Leben im Gebäudekomplex herrscht.
Alternativ wäre es auch denkbar, das Interkulturelle Kulturzentrentrum Brückenplatz direkt in das Konzept des Transformationszentrums einzubinden.

 

Nachgestellte Kindheitsfotos

Im Vorfeld des Fotografie- und Multimediafestivals „lAbiRynT“ finden, wie jedes Jahr, Workshops statt. Diesmal leiteten Anne Peschken und Marek Pisarsky einen Workshop, bei denen Mitglieder der Brückenplatzgemeinschaft alte Fotos von sich aus ihrer Kindheit mitbrachten, die dann nachgestellt wurden und mit einer Lochkamera fotografiert wurden. Heidi als kleines Kind mit einer großen Puppe stand Pate für ein ebensolches Bild, nur 57 Jahre später. Sogar die Puppe hatte sie noch. Hamid in einer Kung-Fu-Haltung und Dorothée mit Freundinnen beim Bummel durch Yaounde, der Hauptstadt Kameruns. Aus Mangel an Darstellerinnen mussten auch Männer in Frauenkleider schlüpfen.

Der Osterhase vom Brückenplatz

Im Frühjahr 2021 kam Richard Engbers, der Leiter des Repaircafé auf die Idee, einen überdimensionalen Osterhasen zu bauen. Alle, die ihn belächelt hatten, wurden eines besseren belehrt. Zusammen mit Yacin baute er den schönsten Hasen, den der Brückenplatz je gesehen hat. Der Hase hat dann bis Ende September den Eingang zum Brückenplatz bewacht. Anfang Oktober wurde er dann von Unbekannten am Lagerfeuer gegrillt.

Buch Nowa Amerika

Nach einjähriger Arbeit ist endlich das zweihundertseitige Buch „Die Botschaft von Nowa Amerika“ erschienen. Was ist Wirklichkeitskonstruktion? In philosophischen Abhandlungen, in der Neurologie, der Psychologie, der Soziologie und natürlich in der Kunst spielt die Frage nach der Konstruktion von Wirklichkeit immer wieder eine wichtige Rolle. Der ‚Radikale Konstruktivismus‘ besagt, dass Wirklichkeit erst durch die Verarbeitung der Sinnesreize im Nervensystem entsteht und durch gemachte Erfahrungen Verknüpfungen wachsen, die realitätsbildend wirken.
Wie real ist also die Wirklichkeit, bzw. wodurch konstituiert sich Wirklichkeit?
Seit 22 Jahren lebt Michael Kurzwelly in anderen Realitäten, die er erschafft und in die er andere Menschen als Mitschöpfer einlädt. Einerseits ist es ein Spiel, andererseits nicht, denn die erfundenen Realitäten haben Auswirkungen auf die Parallelwelten.
Bisher wurde das Buch in Słubfurt, Potsdam, Berlin und Poznań präsentiert.

Transbordering Laboratory

Transbordering Laboratory (grenzüberschreitendes Labor) ist eine Forschungsarbeit über und zwischen europäischen Städten, die durch Grenzen geteilt sind. Unser Ziel ist es, die Idee der Bildung neuer Realitäten in solchen Städten und Gebieten zu erforschen. Mit dem Aufkommen des Nationalismus und der Pandemie wurden harte Grenzen wieder zu einem Thema, insbesondere für die Bürger in den Grenzgebieten. Viele der Grenzstädte haben seit den 1990er Jahren begonnen, ein gemeinsames Leben zu führen und sich als vereinte Städte neu zu erfinden. Das Ziel des Projektes ist es, allmählich ein Netzwerk dieser Städte zu bilden, um Erfahrungen und Kreativität zu teilen. Die Słubfurter glauben, dass die Verbindung von Künstlern und Aktivisten in einem praktischen Labor dazu beitragen kann, ein Europa mit gemeinsamen grenzüberschreitenden Regionen zu entwickeln.

Aus der Perspektive der nationalen Hauptstädte wird Nowa Amerika als Peripherie gesehen, während es aus unserer eigenen Perspektive als Zentren entwickelt werden sollte, denn hier – am Treffpunkt zwischen Staaten, Nationen und Menschen – findet das wahre Europa statt und erfindet sich neu.

Jede doppelte Stadt, die durch eine Grenze geteilt wurde, ist ein einzigartiges Labor des Zusammenlebens. Es geht auch darum, ein transnationales Netzwerk von grenzüberschreitenden Laboratorien aufzubauen. Als Teil der Forschung führen wir Studienbesuche in verschiedenen geteilten Städten durch, um Aktivisten, Wissenschaftler, Künstler und andere zu treffen, Vorträge und Diskussionen zu halten, Interviews zu führen und künstlerische Dokumentationen zu erstellen. Ziel ist es, ein nachhaltiges Netzwerk dieser Städte und ihrer engagierten Menschen zu schaffen.

Die erste Konferenz wird im Oktober 2022 in Frankfurt (Oder)/Słubice, einer Doppelstadt an der deutsch-polnischen Grenze, auch bekannt als Słubfurt, stattfinden.